Ebook: Soziale Unruhen und Politikberatung: Funktion, Arbeitsweise, Ergebnisse und Auswirkungen von Untersuchungskommissionen in den USA, Großbritannien und der Bundesrepublik
- Tags: Social Sciences general
- Year: 1993
- Publisher: VS Verlag für Sozialwissenschaften
- Edition: 1
- Language: German
- pdf
Die Wiederkehr der Aufstände in Kalifornien und England hat in diesen Th.gen gezeigt, daß auch moderne und demokratische Industriegesellschaften nicht ohne weiteres dazu in der Lage sind, Strukturprobleme und strukturelle Konflikte zu bewältigen. Dies gilt insbesondere für das Problem der sozialen Integration von Jugendlichen, die in der Konkurrenz in Schule und Berufsausbildung erfolglos waren. Wenn ein Teil der Jugend keine legitimen Wege in die Berufsgesellschaft findet, wie dies in den Großstadtghettos in den USA und Großbritannien, aber auch in Frankreich und möglicherweise bald auch bei uns der Fall ist, werden Aggressionen nach innen und außen die Folge sein, und werden illegitime Chancen, d.h. kriminelle Karrieren, attraktiv werden. Freilich ist die Lage in der Bundesrepublik Deutschland besser als in den angelsächsi schen Ländern: Das duale System der Berufsausbildung bietet in höherem Maße praxis nahe Qualifikationswege an, Chancenungleichheit ist nicht (oder noch nicht) an ethni schen Definitionen erkennbar. Soziale Sicherung hat eine ehrwürdige und (da, wo es um Dienstleistungen geht) mit den Wohlfahrtsverbänden durchaus politikfähige Tradition, so daß die sozialen Kosten ökonomisch-technischen Fortschritts bislang nicht beliebig ex ternalisiert oder individualisiert werden konnten.
Inhalt
Problem und Fragestellung - Der theoretische Bezugsrahmen - Untersuchungskommissionen als Instrument der Wahrnehmung von Problemen: Thesen zum Untersuchungsgegenstand - Untersuchungskommissionen in den USA, Großbritannien und der Bundesrepublik Deutschland - Die Kommissionen im Ländervergleich: Ergebnisse der Dokumentenanalyse und Experteninterviews - Die politischen Maßnahmen und die Rolle der Kommissionen - Schlußfolgerungen.
Zielgruppe
1. Politikwissenschaftler 2. Jugendsoziologen 3. Mitarbeiter in politischen und parlamentarischen Institutionen 4. Parteien
Über den Autor/Hrsg
Dr. Helmut Willems, Marianne Wolf und Professor Dr. Roland Eckert sind im Fachbereich Soziologie der Universität Trier tätig.