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Ebook: Politikverdrossenheit: Bedeutung, Verwendung und empirische Relevanz eines politikwissenschaftlichen Begriffs

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27.01.2024
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Das Schlagwort von der Politikverdrossenheit hat wie kaum ein anderer Begriff die politische und politikwissenschaftliche Diskussion der letzten Jahre geprägt, obwohl der Begriff als höchst problematisch gilt. Ein erstes Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb zu klären, was in der einschlägigen Literatur unter Politikverdrossenheit verstanden wird. Dabei zeigte sich, dass hinsichtlich der theoretischen Vernetzung, der Objekte, der Ursachen, der Mikro- und der Makro-Folgen von Verdrossenheit in der Literatur kein Konsens herrscht. Nicht einmal darüber, welche Einstellungen überhaupt mit Verdrossenheit bezeichnet werden sollen, sind sich die Autoren einig. Der kleinste gemeinsame Nenner der fast 180 untersuchten Arbeiten besteht vielmehr darin, dass sie mit Verdrossenheit eine negative oder neutrale Einstellung gegenüber politischen Objekten bezeichnen.
Ein kritischer Vergleich mit den wichtigsten aus der empirischen Politikforschung bekannten Konzepten ergab zudem, dass der Terminus entbehrlich ist, weil diese etablierten Konzepte mit den im Kontext der Verdrossenheitsdebatte am häufigsten untersuchten Einstellungen identisch sind und teilweise sogar mit denselben Instrumenten gemessen werden, im Unterschied zum Verdrosssenheitsbegriff aber vergleichsweise klar definiert sind. Zudem lassen sich die meisten dieser Konzepte als Facetten des Eastonschen Unterstützungsbegriffes auffassen, der sich in der empirischen Politikforschung als außerordentlich fruchtbar erwiesen hat.
Im Anschluss an diese stärker analytischen Fragen beschäftigte sich der zweite Teil der Arbeit mit drei Hypothesen, die bislang nicht systematisch untersucht wurden, obwohl sie als Hintergrundannahmen für die Verdrossenheitsforschung von zentraler Bedeutung sind, weil sich aus ihnen Argumente dafür ergeben könnten, trotz der analytischen Probleme den Verdrossenheitsbegriff beizubehalten: Der Vorstellung, dass Verdrossenheitseinstellungen ein "`Synd




Das Schlagwort von der Politikverdrossenheit hat wie kaum ein anderer Begriff die politische und politikwissenschaftliche Diskussion der letzten Jahre gepragt, obwohl der Begriff als hochst problematisch gilt. Ein erstes Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb zu klaren, was in der einschlagigen Literatur unter Politikverdrossenheit verstanden wird. Dabei zeigte sich, dass hinsichtlich der theoretischen Vernetzung, der Objekte, der Ursachen, der Mikro- und der Makro-Folgen von Verdrossenheit in der Literatur kein Konsens herrscht. Nicht einmal daruber, welche Einstellungen uberhaupt mit Verdrossenheit bezeichnet werden sollen, sind sich die Autoren einig. Der kleinste gemeinsame Nenner der fast 180 untersuchten Arbeiten besteht vielmehr darin, dass sie mit Verdrossenheit eine negative oder neutrale Einstellung gegenuber politischen Objekten bezeichnen.
Ein kritischer Vergleich mit den wichtigsten aus der empirischen Politikforschung bekannten Konzepten ergab zudem, dass der Terminus entbehrlich ist, weil diese etablierten Konzepte mit den im Kontext der Verdrossenheitsdebatte am haufigsten untersuchten Einstellungen identisch sind und teilweise sogar mit denselben Instrumenten gemessen werden, im Unterschied zum Verdrosssenheitsbegriff aber vergleichsweise klar definiert sind. Zudem lassen sich die meisten dieser Konzepte als Facetten des Eastonschen Unterstutzungsbegriffes auffassen, der sich in der empirischen Politikforschung als au?erordentlich fruchtbar erwiesen hat.
Im Anschluss an diese starker analytischen Fragen beschaftigte sich der zweite Teil der Arbeit mit drei Hypothesen, die bislang nicht systematisch untersucht wurden, obwohl sie als Hintergrundannahmen fur die Verdrossenheitsforschung von zentraler Bedeutung sind, weil sich aus ihnen Argumente dafur ergeben konnten, trotz der analytischen Probleme den Verdrossenheitsbegriff beizubehalten: Der Vorstellung, dass Verdrossenheitseinstellungen ein "`Synd


Das Schlagwort von der Politikverdrossenheit hat wie kaum ein anderer Begriff die politische und politikwissenschaftliche Diskussion der letzten Jahre gepragt, obwohl der Begriff als hochst problematisch gilt. Ein erstes Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb zu klaren, was in der einschlagigen Literatur unter Politikverdrossenheit verstanden wird. Dabei zeigte sich, dass hinsichtlich der theoretischen Vernetzung, der Objekte, der Ursachen, der Mikro- und der Makro-Folgen von Verdrossenheit in der Literatur kein Konsens herrscht. Nicht einmal daruber, welche Einstellungen uberhaupt mit Verdrossenheit bezeichnet werden sollen, sind sich die Autoren einig. Der kleinste gemeinsame Nenner der fast 180 untersuchten Arbeiten besteht vielmehr darin, dass sie mit Verdrossenheit eine negative oder neutrale Einstellung gegenuber politischen Objekten bezeichnen.
Ein kritischer Vergleich mit den wichtigsten aus der empirischen Politikforschung bekannten Konzepten ergab zudem, dass der Terminus entbehrlich ist, weil diese etablierten Konzepte mit den im Kontext der Verdrossenheitsdebatte am haufigsten untersuchten Einstellungen identisch sind und teilweise sogar mit denselben Instrumenten gemessen werden, im Unterschied zum Verdrosssenheitsbegriff aber vergleichsweise klar definiert sind. Zudem lassen sich die meisten dieser Konzepte als Facetten des Eastonschen Unterstutzungsbegriffes auffassen, der sich in der empirischen Politikforschung als au?erordentlich fruchtbar erwiesen hat.
Im Anschluss an diese starker analytischen Fragen beschaftigte sich der zweite Teil der Arbeit mit drei Hypothesen, die bislang nicht systematisch untersucht wurden, obwohl sie als Hintergrundannahmen fur die Verdrossenheitsforschung von zentraler Bedeutung sind, weil sich aus ihnen Argumente dafur ergeben konnten, trotz der analytischen Probleme den Verdrossenheitsbegriff beizubehalten: Der Vorstellung, dass Verdrossenheitseinstellungen ein "`Synd
Content:
Front Matter....Pages 1-15
Einleitung und Fragestellung....Pages 16-27
Der Begriff Politikverdrossenheit — eine Bedeutungsanalyse....Pages 28-175
Der analytische Ertrag der Verdrossenheitsforschung....Pages 176-204
Ausgewahlte empirische Probleme der Verdrossenheitsforschung....Pages 205-292
Fazit....Pages 293-297
Back Matter....Pages 298-355


Das Schlagwort von der Politikverdrossenheit hat wie kaum ein anderer Begriff die politische und politikwissenschaftliche Diskussion der letzten Jahre gepragt, obwohl der Begriff als hochst problematisch gilt. Ein erstes Ziel der vorliegenden Arbeit war es deshalb zu klaren, was in der einschlagigen Literatur unter Politikverdrossenheit verstanden wird. Dabei zeigte sich, dass hinsichtlich der theoretischen Vernetzung, der Objekte, der Ursachen, der Mikro- und der Makro-Folgen von Verdrossenheit in der Literatur kein Konsens herrscht. Nicht einmal daruber, welche Einstellungen uberhaupt mit Verdrossenheit bezeichnet werden sollen, sind sich die Autoren einig. Der kleinste gemeinsame Nenner der fast 180 untersuchten Arbeiten besteht vielmehr darin, dass sie mit Verdrossenheit eine negative oder neutrale Einstellung gegenuber politischen Objekten bezeichnen.
Ein kritischer Vergleich mit den wichtigsten aus der empirischen Politikforschung bekannten Konzepten ergab zudem, dass der Terminus entbehrlich ist, weil diese etablierten Konzepte mit den im Kontext der Verdrossenheitsdebatte am haufigsten untersuchten Einstellungen identisch sind und teilweise sogar mit denselben Instrumenten gemessen werden, im Unterschied zum Verdrosssenheitsbegriff aber vergleichsweise klar definiert sind. Zudem lassen sich die meisten dieser Konzepte als Facetten des Eastonschen Unterstutzungsbegriffes auffassen, der sich in der empirischen Politikforschung als au?erordentlich fruchtbar erwiesen hat.
Im Anschluss an diese starker analytischen Fragen beschaftigte sich der zweite Teil der Arbeit mit drei Hypothesen, die bislang nicht systematisch untersucht wurden, obwohl sie als Hintergrundannahmen fur die Verdrossenheitsforschung von zentraler Bedeutung sind, weil sich aus ihnen Argumente dafur ergeben konnten, trotz der analytischen Probleme den Verdrossenheitsbegriff beizubehalten: Der Vorstellung, dass Verdrossenheitseinstellungen ein "`Synd
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Front Matter....Pages 1-15
Einleitung und Fragestellung....Pages 16-27
Der Begriff Politikverdrossenheit — eine Bedeutungsanalyse....Pages 28-175
Der analytische Ertrag der Verdrossenheitsforschung....Pages 176-204
Ausgewahlte empirische Probleme der Verdrossenheitsforschung....Pages 205-292
Fazit....Pages 293-297
Back Matter....Pages 298-355
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