Ebook: Das Verbalsystem der königlichen und privaten Inschriften XVIII. Dynastie bis einschließlich Amenophis III
Author: Ritter T.
- Year: 1995
- Publisher: Harrassowitz
- City: Wiesbaden
- Language: немецкий
- djvu
Das Ziel der vorliegenden Arbeit kann folgendermaßen charakterisiert werden:
1. Es soll festgestellt werden, welche Verbalsätze im weiteren Sinne in den Texten der 18. Dynastie verwendet werden.
2. Die Diskursfunktion jeder einzelnen Konstruktion soll bestimmt werden. Dabei wird angenommen, daß eine Sprache aus Gründen der Ökonomie für jede Diskursfunktion nur eine einzige Konstruktion bereithält; d. h. es gibt keine zwei Satzmuster, die genau identische Bedeutung besitzen. Dabei können die Unterschiede auf verschiedenen Ebenen angesiedelt sein. Wenn Parameter wie Tempus, Aspekt, Modus und Textrelation identisch sind, kann der Unterschied z. B. diachroner Natur sein. Die eine Konstruktion wäre dann die im Verschwinden begriffene Vorläuferin, die andere die sich ausbreitende Nachfolgerin. Solche diachronen Unterschiede haben meist auch Auswirkungen auf der stilistischen Ebene. Da die gebildeten Sprecher einer Sprache ihre Grammatik beherrschen und darum bemüht sind, sich »korrekter« Sätze zu bedienen, um nicht als ungebildet zu gelten, sind die gebildeten Volksschichten sprachlich eher konservativ und versuchen, einen Wandel der Sprache, der zunächst als Fehler, als Verfall empfunden wird, zu verhindern. Die weniger gebildeten Schichten der Gesellschaft sind in dieser Hinsicht unbefangener und offener gegenüber Veränderungen. Es ist also zu erwarten, daß neue Satzmuster in der Regel zuerst als stilistisch weniger gelungen gelten und daher in informellen Texten und niedrigeren »Registern« zu finden sind. Der funktionelle Unterschied zwischen der älteren und der jüngeren Form ist dann also auf die stilistische Ebene verlagert. Außerdem wird davon ausgegangen, daß eine Konstruktion einer Sprache meist nur eine Diskursfunktion ausübt, da diese durch eine Reihe von Parametern bestimmt wird, die alle ein ganz bestimmtes Element der Diskursfunktion festlegen. Wenn man diese Funktion nun verändern will, muß man einen oder mehrere der Parameter verändern.
3. Die Grammatik der Texte der 18. Dynastie soll am Ende gegenüber dem Mittelägyptischen und dem Neuägyptischen abgegrenzt werden, um ihren Platz in der Entwicklung der Sprache zu bestimmen.
Im Laufe der Darstellung des Verbalsystems der 18. Dynastie stößt die Standardtheorie des Ägyptischen immer wieder an Grenzen und muß in manchen Bereichen modifiziert werden, um überhaupt eine sinnvolle Interpretation einer bestimmten Textstelle zu ermöglichen. Diese Modifizierungen, die sich quasi en passant ergeben und über die gesamte Arbeit verteilen, werden im Schlußkapitel noch einmal zusammengefaßt. Den Abschluß bildet dann
Einleitung ein Anhang, der die verschiedenen Paradigmentafeln, die ebenfalls über den ganzen Text verstreut sind, enthält, um einen schnelleren Zugriff zu ermöglichen, sowie ein Register, das die Belegstellen sämtlicher Verbalsätze des Textkorpus enthält, gegliedert nach Haupt- und Nebensätzen, Tempus, Aspekt, Textrelation und anderen Kriterien.
1. Es soll festgestellt werden, welche Verbalsätze im weiteren Sinne in den Texten der 18. Dynastie verwendet werden.
2. Die Diskursfunktion jeder einzelnen Konstruktion soll bestimmt werden. Dabei wird angenommen, daß eine Sprache aus Gründen der Ökonomie für jede Diskursfunktion nur eine einzige Konstruktion bereithält; d. h. es gibt keine zwei Satzmuster, die genau identische Bedeutung besitzen. Dabei können die Unterschiede auf verschiedenen Ebenen angesiedelt sein. Wenn Parameter wie Tempus, Aspekt, Modus und Textrelation identisch sind, kann der Unterschied z. B. diachroner Natur sein. Die eine Konstruktion wäre dann die im Verschwinden begriffene Vorläuferin, die andere die sich ausbreitende Nachfolgerin. Solche diachronen Unterschiede haben meist auch Auswirkungen auf der stilistischen Ebene. Da die gebildeten Sprecher einer Sprache ihre Grammatik beherrschen und darum bemüht sind, sich »korrekter« Sätze zu bedienen, um nicht als ungebildet zu gelten, sind die gebildeten Volksschichten sprachlich eher konservativ und versuchen, einen Wandel der Sprache, der zunächst als Fehler, als Verfall empfunden wird, zu verhindern. Die weniger gebildeten Schichten der Gesellschaft sind in dieser Hinsicht unbefangener und offener gegenüber Veränderungen. Es ist also zu erwarten, daß neue Satzmuster in der Regel zuerst als stilistisch weniger gelungen gelten und daher in informellen Texten und niedrigeren »Registern« zu finden sind. Der funktionelle Unterschied zwischen der älteren und der jüngeren Form ist dann also auf die stilistische Ebene verlagert. Außerdem wird davon ausgegangen, daß eine Konstruktion einer Sprache meist nur eine Diskursfunktion ausübt, da diese durch eine Reihe von Parametern bestimmt wird, die alle ein ganz bestimmtes Element der Diskursfunktion festlegen. Wenn man diese Funktion nun verändern will, muß man einen oder mehrere der Parameter verändern.
3. Die Grammatik der Texte der 18. Dynastie soll am Ende gegenüber dem Mittelägyptischen und dem Neuägyptischen abgegrenzt werden, um ihren Platz in der Entwicklung der Sprache zu bestimmen.
Im Laufe der Darstellung des Verbalsystems der 18. Dynastie stößt die Standardtheorie des Ägyptischen immer wieder an Grenzen und muß in manchen Bereichen modifiziert werden, um überhaupt eine sinnvolle Interpretation einer bestimmten Textstelle zu ermöglichen. Diese Modifizierungen, die sich quasi en passant ergeben und über die gesamte Arbeit verteilen, werden im Schlußkapitel noch einmal zusammengefaßt. Den Abschluß bildet dann
Einleitung ein Anhang, der die verschiedenen Paradigmentafeln, die ebenfalls über den ganzen Text verstreut sind, enthält, um einen schnelleren Zugriff zu ermöglichen, sowie ein Register, das die Belegstellen sämtlicher Verbalsätze des Textkorpus enthält, gegliedert nach Haupt- und Nebensätzen, Tempus, Aspekt, Textrelation und anderen Kriterien.
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