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Ebook: Emil Maier-Dorn - Die Deutschen, ein Volk von Selbst-Zerstörern (1977)

Author: Emil Maier-Dorn

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02.03.2024
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Der Gegenstand dieser Schrift erzwingt Beschränkung auf die Darstellung der leidigen Ursachen unseres geschichtlichen Versagens.

Von einem Buche über Pathologie kann man ja billigerweise auch nicht erwarten, daß es die Wunder eines allseits gesunden Körpers behandelt. Es kann den Eindruck einer gewissen Einseitigkeit nicht vermeiden. Für das vorliegende Buch kann nicht nachdrücklich genug betont werden, daß der Verfasser erfüllt ist von Liebe zu seinem Volke und größter Achtung vor dem Wert seiner Nation. Aller unvermeidliche Tadel trifft nur einen Teil seines reichen Wesens und oft genug jeweils nur einen Teil seiner Gesamtheit. Selbst dieser handelt keineswegs immer aus rücksichtsloser Ichsucht oder aus niederen Beweggründen. Auch an ihn wendet sich diese Schrift!

Unsere Zeit fordert stürmisch das freie Wort der Aussprache. Hat es aber jemals eine solche Angst vor dem Anhören der „anderen Seite“ gegeben? Kann man sich eine feigere Formel denken, als die der „Verherrlichung des Nationalismus“ oder gar der „Verherrlichung des Nationalsozialismus“? Ist jede Zurückweisung übelster Lügen und widerlichster Besudelungen schon „Verherrlichung“? Hat man sich gedacht, auf so billige Weise alle notwendige Richtigstellung und alle Aufklärung abzuwürgen?

Hier soll nicht mit erhobenem Zeigefinger im Zorn gerichtet, noch wie von einer Kanzel Dogmen verkündet werden. Außerdem ist jeder Versuch sinnlos, jene Intellektuellen aufs Kreuz legen zu wollen, von denen Hans Zehrer meinte: „Der Intellektuelle arbeitet meist mit rationalen Überlegungen. Sie sind meist richtig, aber sie stimmen selten. — Wäre es nicht an der Zeit, die Dinge weniger intelligent, aber dafür klüger zu beurteilen?“

Das klügste dürfte daher sein, möglichst viele Erkenntnisse und Erfahrungen aus der Schatzkammer bedeutender Geister vorzulegen, damit sie jeder für die Bildung seines eigenen Urteils heranziehen möge.

Im besten Falle kann man immer nur erreichen, daß verwandte Geister sich angesprochen und sich zu Tat und Haltung aufgerufen fühlen. Wer von der Not der Nation immer noch nicht bedrückt ist oder befindet, daß nichts Erhebliches mehr bewirkt werden soll und kann, sei ohnehin mit folgendem nicht gemeint. Malunterricht für Blinde ist keine sinnvolle Beschäftigung.

Da es aber für viele Deutsche unfaßbar wäre, wenn ein Hundertmillionenvolk wortlos abdankt, sei hier allen Selbstzerstörern der Spiegel vorgehalten, voll Vertrauen, daß uns das Maß der Fehler endlich doch voll erscheinen wird, damit uns die Einsicht am Ende doch ersetzen kann, was uns an natürlichem Verhalten gebricht.

(Von den sogenannten Historikern, welche sich die Sieger wünschten und ausgesucht haben, ist hier nur einer häufig herangezogen, nicht weil dieser irgend eine wissenschaftliche Bedeutung hätte, sondern um an einer Vielzahl von Beispielen an einem einzigen Fall zu zeigen, wo wir mit unserer Geschichtsschreibung hingeraten sind und in welcher Weise unsere Jugend beeinflußt wird: Golo Mann)
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