![cover of the book Verfahrensdauer bei Verfassungsbeschwerdeverfahren im Horizont der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK](/covers/files_200/4094000/7ac4a1bdf17ac81b623f1e7670614944-d.jpg)
Ebook: Verfahrensdauer bei Verfassungsbeschwerdeverfahren im Horizont der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK
Author: Brett Angela
- Series: Tübinger Schriften zum internationalen und europäischen Recht, 93
- Year: 2009
- Publisher: Duncker & Humblot
- Edition: 1
- Language: German
- pdf
Das von Angela Brett behandelte Thema ist deshalb von solcher Brisanz, weil es in keinem der Konventionsstaaten einen der Verfassungsbeschwerde vergleichbaren Rechtsbehelf gibt. Trotz dieses "Mehr" an nationalem Rechtsschutz, den die deutsche Rechtsordnung mit der Verfassungsbeschwerde zur Verfügung stellt, behandelt der EGMR diese im Wesentlichen so wie jedes "gewöhnliche" Rechtsmittel. Das führt in manchen Fällen dazu, dass gerade wegen der diesem Mehr an Rechtsschutz geschuldeten Gesamtverfahrenslänge nach dem Verfahrensabschluss durch das BVerfG eine Verurteilung durch den EGMR folgt. Diese Praxis wirft Fragen auf, nachdem andere Staaten schon gar nicht Gefahr laufen können, verurteilt zu werden, weil sie eben derartige Rechtsschutzmöglichkeiten von vornherein nicht zur Verfügung stellen. Muss es also am Ende heißen, derjenige Staat, der ein Mehr an Rechtsschutz bietet, wird dafür bestraft, weil dieses Mehr eben auch zeitaufwendiger ist? Die Beantwortung dieser Frage stellt den Kern der vorliegenden Arbeit dar. Die Autorin stellt zunächst in einem ersten - rein deskriptiven - Teil die Rechtsprechung des EGMR zum Institut der Verfassungsbeschwerde dar und erläutert im zweiten - analytischen - Teil die völkerrechtlichen Auslegungsmethoden, anhand derer sodann die Auslegung der einzelnen Tatbestandsmerkmale des Art. 6 Abs. 1 EMRK erfolgt. Die Arbeit mündet in den von der Autorin vorgeschlagenen Lösungsweg, der letztlich unter Berücksichtigung der nationalen Besonderheiten bei gleichzeitiger Beachtung rechtsvergleichender Aspekte aus dem Völkerrecht gewonnen wird.This study deals with the jurisdiction of the European Court of Human Rights (ECHR) concerning the length of proceedings when a constitutional complaint is involved. None of the Contracting States of the European Convention on Human Rights, except Germany, knows this particular right of appeal to the Constitutional Court. Although Germany thus offers to its citizens a »surplus« of legal protection, the ECHR deals with a constitutional complaint substantially in the same way as it does with any other legal remedy. In some cases the ECHR holds that the greater length of proceedings due precisely to this »surplus« of legal protection is a violation of Article 6 of the Convention. Other Contracting States who, a priori, do not offer these additional instruments of legal protection do not run this risk. The question is whether a State providing an extended legal protection through a constitutional complaint will face sanctions since this may increase the length of proceedings.The author attempts to answer this question. The first part of the study, descriptive, reviews the jurisdiction of the ECHR concerning proceedings that include a constitutional complaint. The second part, analytical, presents first a historical view of the general importance of the length of proceedings, explains then the methods of interpretation of public international law, and interprets finally the elements of Article 6, paragraph 1, of the Convention. Concluding, the author proposes a solution that is based on public international law and takes into account national particularities and aspects of comparative law.
Download the book Verfahrensdauer bei Verfassungsbeschwerdeverfahren im Horizont der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu Art. 6 Abs. 1 S. 1 EMRK for free or read online
Continue reading on any device:
Last viewed books
Related books
{related-news}
Comments (0)