Ebook: Die Einführung der Reformation in Liv-, Est- und Kurland
Author: Leonid Arbusow jr.
- Genre: History
- Series: Quellen und Forschungen zur Reformationsgeschichte 3
- Year: 1964
- Publisher: Scientia Verlag
- City: Aalen
- Edition: Reprint
- Language: German
- pdf
Neudruck der Ausgabe Leipzig 1921.
Bereits 1908 wurde es in Angriff genommen als eine Sammlung der Quellen über die Reformationsgeschichte Liv-, Est- und Kurlands zu dem Zwecke, den Unterbau für eine allgemeinverständliche, auch in das Lettische und Estnische zu übertragende Darstellung zu bilden. Seit Anfang 1914 tatkräftig gefördert, erwuchsen alsbald unter dem Drucke der Ereignisse Hemmungen, die eine Begrenzung in dem Plan der Schrift auf die Einführung der Reformation in jenen Gebieten erforderlich machten. In dieser Beschränkung aber ist es infolge einer Reihe günstiger Umstände möglich gewesen, die Arbeit auch während des Krieges fortzusetzen. Als nach der Einnahme Rigas im September 1917 das Verbot der Herausgabe deutsch geschriebener Bücher fiel, konnte im Frühjahr 1918 die dortige Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde, welche die Veröffentlichung betrieb, in Riga noch mit dem Druck der fertigen Handschrift beginnen. Nach dem Niederbruch der Mittelmächte aber ist es dem Verein für Reformationsgeschichte und seinem Vorsitzenden zu danken, daß der Satz, aller Hindernisse ungeachtet, in Deutschland beendet werden konnte.
Der Wert des Gebotenen besteht nicht nur in der eingehenden, trotz der Fülle von Einzelzügen, zuweilen auch einer gewissen, von dem Verfasser mit dem Fehlen ausreichender Vorarbeiten entschuldigten Breite, nicht ermüdenden Beschreibung der verschiedenen Phasen des Ringens religiöser Ideen und weltlicher Machtansprüche in einem bestimmten räumlichen Bezirk, das vor unsern Augen aufgerollt wird. Die Schrift ist vermöge des weitgespannten Hintergrundes, den A. seiner Untersuchung gibt, vielmehr zugleich ein allgemeines Dokument der Gedankenwelt überhaupt, welche in der Zeit des Aufkommens der Reformation das kirchliche, staatliche und städtische Leben des nördlichen Europas beherrschte, und der treibenden Kräfte, die sich in der inneren Umwälzung zu Beginn des 16. Jahrhunderts auswirkten. Wie in einem Spiegel sind hier die Ausstrahlungen der einzelnen geistigen Komplexe, welche in der Reformation nach Ausdruck rangen, aufgefangen, um zurückgeworfen zu werden und wieder andere Teile des Gesamtbildes zu erhellen oder ihm neue Farben und Töne hinzuzufügen.
Bereits 1908 wurde es in Angriff genommen als eine Sammlung der Quellen über die Reformationsgeschichte Liv-, Est- und Kurlands zu dem Zwecke, den Unterbau für eine allgemeinverständliche, auch in das Lettische und Estnische zu übertragende Darstellung zu bilden. Seit Anfang 1914 tatkräftig gefördert, erwuchsen alsbald unter dem Drucke der Ereignisse Hemmungen, die eine Begrenzung in dem Plan der Schrift auf die Einführung der Reformation in jenen Gebieten erforderlich machten. In dieser Beschränkung aber ist es infolge einer Reihe günstiger Umstände möglich gewesen, die Arbeit auch während des Krieges fortzusetzen. Als nach der Einnahme Rigas im September 1917 das Verbot der Herausgabe deutsch geschriebener Bücher fiel, konnte im Frühjahr 1918 die dortige Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde, welche die Veröffentlichung betrieb, in Riga noch mit dem Druck der fertigen Handschrift beginnen. Nach dem Niederbruch der Mittelmächte aber ist es dem Verein für Reformationsgeschichte und seinem Vorsitzenden zu danken, daß der Satz, aller Hindernisse ungeachtet, in Deutschland beendet werden konnte.
Der Wert des Gebotenen besteht nicht nur in der eingehenden, trotz der Fülle von Einzelzügen, zuweilen auch einer gewissen, von dem Verfasser mit dem Fehlen ausreichender Vorarbeiten entschuldigten Breite, nicht ermüdenden Beschreibung der verschiedenen Phasen des Ringens religiöser Ideen und weltlicher Machtansprüche in einem bestimmten räumlichen Bezirk, das vor unsern Augen aufgerollt wird. Die Schrift ist vermöge des weitgespannten Hintergrundes, den A. seiner Untersuchung gibt, vielmehr zugleich ein allgemeines Dokument der Gedankenwelt überhaupt, welche in der Zeit des Aufkommens der Reformation das kirchliche, staatliche und städtische Leben des nördlichen Europas beherrschte, und der treibenden Kräfte, die sich in der inneren Umwälzung zu Beginn des 16. Jahrhunderts auswirkten. Wie in einem Spiegel sind hier die Ausstrahlungen der einzelnen geistigen Komplexe, welche in der Reformation nach Ausdruck rangen, aufgefangen, um zurückgeworfen zu werden und wieder andere Teile des Gesamtbildes zu erhellen oder ihm neue Farben und Töne hinzuzufügen.
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