Ebook: Historische Gewässernutzung im nordostdeutschen Gebiet: Archäologische und geographische Perspektiven
- Genre: History // Archaeology
- Series: Studien zur Archäologie Europas 28
- Year: 2016
- Publisher: Verlag Dr. Rudolf Habelt
- City: Bonn
- Language: German
- pdf
Mit Beiträgen von Norbert Benecke, Felix Biermann, Katrin Frey, Christian Heiser, Karl-Uwe Heußner, Gerd Knepel, Markus Leukhardt, Gunnar Möller, Anne Paulsen, Normen Posselt, Michaela Reinfeld und Jan Seifert.
Das nordostdeutsche Gebiet ist als Teil des norddeutschen Flachlandes stark von Seen, Flüssen und Bächen geprägt, und so ist es leicht verständlich, dass die geomorphologische Situation eine große Rolle für Siedlung und Wirtschaft der Menschen in vormodernen Zeiten spielte. Die Gewässer wurden für Fischfang und Vogeljagd genutzt, dienten dem Transport von Personen und Waren, lieferten das für Mensch, Tier und Landwirtschaft notwendige Wasser und spätestens seit dem hohen Mittelalter auch die Energie, die man für den Betrieb von Mühlen benötigte. In vorchristlicher Zeit banden viele religiöse Gebräuche und Kultorte an Gewässer an. Flüsse strukturierten das Siedlungsbild, das in allen Epochen in mehr oder weniger starkem Maße auf die Gewässer Bezug nehmen musste. Zugleich bildeten die größeren Ströme und ihre sumpfigen Niederungen natürliche Trennlinien, die Siedlungskammern und Herrschaftsgebiete scheiden konnten und zu deren Überwindung schon frühzeitig aufwändige Brücken und anderweitige Übergänge geschaffen wurden. An wichtigen Kreuzungen von Land- und Wasserstraßen konnten urbane Zentralorte entstehen. Burgen errichtete man in feuchten Niederungen und sicherte sie mit Wassergräben, platzierte sie teils auch gleich auf Inseln, und bei den Schlössern der Neuzeit nutzten die Architekten Gewässer für die Ästhetik von Bauten und Gärten. Die Bedeutung, die Flüsse und Seen für Ökonomie und Kommunikation besaßen, manifestiert sich in wasserbaulichen Maßnahmen wie Wehr- und Kanalbauten, die bereits im Mittelalter, verstärkt aberin der Neuzeit angelegt wurden.
Dieser Band umfasst archäologische und geographische, ferner historische, numismatische und archäozoologische Beiträge, die das große Thema der mittelalterlich-neuzeitlichen Gewässernutzung im nordostdeutschen Gebiet betreffen. Es geht um die Fergitzer Burgwallinsel und die slawenzeitliche Besiedlung von Inseln im Berliner und Brandenburger Raum, um die historische Flößerei in Vorpommern und Brandenburg, die Flussfunde aus der Tollense und deren Beitrag zur Erforschung der mittelalterlichen Kulturlandschaftsentwicklung sowie die Forschungen zu Schiffswracks im Werbellinsee, die einzigartige Quellen zur Wirtschaftsgeschichte darstellen. Der umfangreiche Problemkreis wird damit zwar nicht erschöpfend, aber doch facettenreich beleuchtet.
Das nordostdeutsche Gebiet ist als Teil des norddeutschen Flachlandes stark von Seen, Flüssen und Bächen geprägt, und so ist es leicht verständlich, dass die geomorphologische Situation eine große Rolle für Siedlung und Wirtschaft der Menschen in vormodernen Zeiten spielte. Die Gewässer wurden für Fischfang und Vogeljagd genutzt, dienten dem Transport von Personen und Waren, lieferten das für Mensch, Tier und Landwirtschaft notwendige Wasser und spätestens seit dem hohen Mittelalter auch die Energie, die man für den Betrieb von Mühlen benötigte. In vorchristlicher Zeit banden viele religiöse Gebräuche und Kultorte an Gewässer an. Flüsse strukturierten das Siedlungsbild, das in allen Epochen in mehr oder weniger starkem Maße auf die Gewässer Bezug nehmen musste. Zugleich bildeten die größeren Ströme und ihre sumpfigen Niederungen natürliche Trennlinien, die Siedlungskammern und Herrschaftsgebiete scheiden konnten und zu deren Überwindung schon frühzeitig aufwändige Brücken und anderweitige Übergänge geschaffen wurden. An wichtigen Kreuzungen von Land- und Wasserstraßen konnten urbane Zentralorte entstehen. Burgen errichtete man in feuchten Niederungen und sicherte sie mit Wassergräben, platzierte sie teils auch gleich auf Inseln, und bei den Schlössern der Neuzeit nutzten die Architekten Gewässer für die Ästhetik von Bauten und Gärten. Die Bedeutung, die Flüsse und Seen für Ökonomie und Kommunikation besaßen, manifestiert sich in wasserbaulichen Maßnahmen wie Wehr- und Kanalbauten, die bereits im Mittelalter, verstärkt aberin der Neuzeit angelegt wurden.
Dieser Band umfasst archäologische und geographische, ferner historische, numismatische und archäozoologische Beiträge, die das große Thema der mittelalterlich-neuzeitlichen Gewässernutzung im nordostdeutschen Gebiet betreffen. Es geht um die Fergitzer Burgwallinsel und die slawenzeitliche Besiedlung von Inseln im Berliner und Brandenburger Raum, um die historische Flößerei in Vorpommern und Brandenburg, die Flussfunde aus der Tollense und deren Beitrag zur Erforschung der mittelalterlichen Kulturlandschaftsentwicklung sowie die Forschungen zu Schiffswracks im Werbellinsee, die einzigartige Quellen zur Wirtschaftsgeschichte darstellen. Der umfangreiche Problemkreis wird damit zwar nicht erschöpfend, aber doch facettenreich beleuchtet.
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