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Ebook: Der Ursprung der Geistmetaphysik: Untersuchungen zur Geschichte des Platonismus zwischen Platon und Plotin

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15.02.2024
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»[...] Die schärfere Bestimmung und geschichtliche Einordnung der sogenannten neuplatonischen Philosophie bietet von jeher eine Reihe schwieriger Probleme. Mit welchem Rechte und in welchem Grade diese Philosophie wirklich als Erneuerung des originären Platonismus aufgefaßt werden kann, ist eine Frage, deren Lösung keineswegs endgültig feststeht, sondern in ständiger Veränderung begriffen ist. Der Neuplatonismus schließt sich zwar der Intention und auch der dogmatischen Ausführung nach an die platonischen Schriften an, zeigt aber daneben tiefgreifende Eigenheiten und Umdeutungen, die eine authentische und kontinuierliche Abkunft zweifelhaft erscheinen lassen. Trotz des methodischen Vorranges, den die -- von den Neuplatonikern selbst beanspruchte — platonische Herleitung verdient, war darum die moderne philosophiegeschichtliche Forschung zunächst genötigt, die offenkundige Diskrepanz anderweitig zu erklären und dabei entweder auf eine produktive Interpretation Platons durch die Späteren oder aber auf fremde -- auBerplatonische und auDergriechische — Einflüsse zurückzugreifen. Da sich der Platonismus nach der andersartigen Immanenzphilosophie des Hellenismus unter ganz veränderten geschichtlichen Bedingungen wieder erhob, lag es nahe, die Umgestaltung, die er hier zu erleiden schien, mit der eigenartigen Welthaltung und dem religiösen Synkretismus der Spätzeit in Verbindung zu bringen. Man glaubte demgemäß bestimmte Merkmale des neueren Platonismus, wie die ÜberTranszendenz, Negativität und Unbegrenztheit des Einen, auf orientalische Theologien und Systeme (Gnosis) verschiedener Art zurückführen zu können. Aber auch Hypostasenmodell und Emanationslehre, die Konzeption des Nus oder die Suprarationalität des höchsten Erkenntnisaktes stellten sich als Denkformen einer neuen, wesentlich unklassischen Epoche dar, welche die Texte des klassischen Platonismus nur künstlich einem in den Fundamenten anders gelagerten Standort zu adaptieren vermochte. [...]«

This is the second large book on Platonism that Kramer has published in five years. The first has already generated a etaliterature: the present volume may well do the same. It is a work of impressive erudition and no less impressive a grasp of a huge mass of difficult and controversial material. Kramer has set out to trace the doctrine of the divine intelligence from Plato to Plotinus and in so doing has almost written a history of Platonic metaphysics down to Plotinus: let it be said that Platonic includes Aristotelian, since for Kramer Aristotle is simply a Platonist. His main thesis is that the theories he discusses can to a large extent be traced back to elements of Plato's teaching and that they are developments, and often not radical ones, of the esoteric doctrines of the early Academy.
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