Ebook: Migrationsprofiteure? Autoritäre Staaten in Afrika und das europäische Migrationsmanagement
- Genre: Other Social Sciences // Politics: International Relations
- Series: SWP Studie, 2018/3
- Year: 2018
- Publisher: Stiftung Wissenschaft und Politik
- City: Berlin
- Language: German
- pdf
Seit 2015 steht der Umgang mit Flucht- und Migrationsbewegungen ganz oben auf
der Agenda der EU und ihrer Mitgliedstaaten. Große Hoffnungen sind an entwicklungspolitische
Interventionen geknüpft, die migrationswilligen Menschen Perspektiven
in ihren Heimatländern bieten. Diese Politik geht mit einer Fixierung auf
Wanderungsstatistiken einher; die lokalen Kontexte und die regionalen Dynamiken
der Partnerländer werden dabei häufig vernachlässigt. Hier setzt die Studie an: Auf
welche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Prozesse trifft die externe
Migrationspolitik der EU in afrikanischen Staaten. Welche Möglichkeiten der Kooperation
sind realistisch?
Die Untersuchung konzentriert sich auf mehrere Länder, die in unterschiedlichem
Grade autoritär regiert werden: Ägypten, die Maghrebstaaten Algerien und Marokko,
den Sahelstaat Niger sowie die am Horn von Afrika in einem »Migrationskomplex«
miteinander verbundenen Länder Sudan und Eritrea. Sie analysiert die Resonanz der
migrationspolitischen Zusammenarbeit in Ländern mit unterschiedlich enger Anbindung
an Europa und setzt sich mit der Frage auseinander, ob und inwiefern gerade
autoritäre Herrscher von dieser Zusammenarbeit profitieren.
Dabei wird deutlich, dass die externe EU-Migrationspolitik je nach Verfasstheit
der Partnerländer unterschiedliche Auswirkungen hat. Das jeweilige Maß an Zentralisierung,
die Durchsetzungskraft und der Gestaltungswille bzw. die regionalen
Ambitionen der Regime sind entscheidend dafür, ob europäische Angebote eher
als willkommener Zufluss von Projektgeldern oder als Gelegenheit wahrgenommen
werden, übergreifende politische Ziele zu verfolgen. Machterhaltungsinteressen
und Legitimationsstrategien der Eliten spielen in allen untersuchten Ländern für die
Reaktion auf Kooperationsangebote eine prägende Rolle.
der Agenda der EU und ihrer Mitgliedstaaten. Große Hoffnungen sind an entwicklungspolitische
Interventionen geknüpft, die migrationswilligen Menschen Perspektiven
in ihren Heimatländern bieten. Diese Politik geht mit einer Fixierung auf
Wanderungsstatistiken einher; die lokalen Kontexte und die regionalen Dynamiken
der Partnerländer werden dabei häufig vernachlässigt. Hier setzt die Studie an: Auf
welche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Prozesse trifft die externe
Migrationspolitik der EU in afrikanischen Staaten. Welche Möglichkeiten der Kooperation
sind realistisch?
Die Untersuchung konzentriert sich auf mehrere Länder, die in unterschiedlichem
Grade autoritär regiert werden: Ägypten, die Maghrebstaaten Algerien und Marokko,
den Sahelstaat Niger sowie die am Horn von Afrika in einem »Migrationskomplex«
miteinander verbundenen Länder Sudan und Eritrea. Sie analysiert die Resonanz der
migrationspolitischen Zusammenarbeit in Ländern mit unterschiedlich enger Anbindung
an Europa und setzt sich mit der Frage auseinander, ob und inwiefern gerade
autoritäre Herrscher von dieser Zusammenarbeit profitieren.
Dabei wird deutlich, dass die externe EU-Migrationspolitik je nach Verfasstheit
der Partnerländer unterschiedliche Auswirkungen hat. Das jeweilige Maß an Zentralisierung,
die Durchsetzungskraft und der Gestaltungswille bzw. die regionalen
Ambitionen der Regime sind entscheidend dafür, ob europäische Angebote eher
als willkommener Zufluss von Projektgeldern oder als Gelegenheit wahrgenommen
werden, übergreifende politische Ziele zu verfolgen. Machterhaltungsinteressen
und Legitimationsstrategien der Eliten spielen in allen untersuchten Ländern für die
Reaktion auf Kooperationsangebote eine prägende Rolle.
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