Ebook: Russlands Einflussmacht im Kaukasus : Konkurrenz und Kooperation mit Regionalmächten und globalen Akteuren
Author: Uwe Halbach
- Genre: Other Social Sciences // Politics: International Relations
- Tags: Russland Außenpolitik Georgien Berg-Karabach Türkei
- Series: SWP Studie, 2021/10
- Year: 2021
- Publisher: Stiftung Wissenschaft und Politik
- City: Berlin
- Language: German
- pdf
∎ Im zweiten Karabach-Krieg vom Herbst 2020 vermittelte Russland einen Waffenstillstand und erweiterte seine militärische Präsenz im Südkauka-sus, indem es eine Friedenstruppe im restlichen Berg-Karabach stationier-te. In diesem Krieg hatten aserbaidschanische Streitkräfte die Südprovinz Karabachs und die zuvor von armenischen Truppen kontrollierten Terri-torien in dessen Umgebung eingenommen.
∎ Laut internationalen Beobachtern hat die Dominanz Russlands und der Türkei bewirkt, dass sich die geopolitischen Koordinaten im Kaukasus auf Kosten westlicher und globaler Akteure verlagerten.
∎ In Moskaus Perspektive besteht der Kaukasus aus Russlands Föderations-subjekten im Nordteil und seinem »nahen Ausland« im Südteil der Regi-on. Für seine Politik im Südkaukasus nutzte der Kreml ungelöste Territo-rialkonflikte als machtpolitische Hebel.
∎ Mit seiner Unterstützung für die von Georgien abtrünnigen Landesteile Abchasien und Südossetien will Moskau das am stärksten nach Westen ausgerichtete »nahe Ausland« bestrafen. Im Karabach-Konflikt dagegen war Russland trotz enger sicherheitspolitischer Verbindung mit Armenien auf Neutralität bedacht und stellte sich nicht grundsätzlich gegen west-liche Konfliktmediatoren im Verhandlungsrahmen der OSZE.
∎ Russlands Ordnungsmacht im Südkaukasus wird durch die enge mili-tärische Allianz der Türkei mit Aserbaidschan eingeschränkt. Auch Iran tritt verstärkt als Akteur in der Region auf. Das geopolitische Gewicht dort verschiebt sich zu den historischen Regional- und Großmächten.
∎ Globale und westliche Akteure sind aber noch nicht aus der Region ver-bannt. Der Karabach-Konflikt bleibt im Brennpunkt internationaler Politik. Das wurde sechs Monate nach Kriegsende offenbar, als die Grenz-konflikte zwischen Armenien und Aserbaidschan sich im Mai 2021 erneut zuspitzten.
∎ Laut internationalen Beobachtern hat die Dominanz Russlands und der Türkei bewirkt, dass sich die geopolitischen Koordinaten im Kaukasus auf Kosten westlicher und globaler Akteure verlagerten.
∎ In Moskaus Perspektive besteht der Kaukasus aus Russlands Föderations-subjekten im Nordteil und seinem »nahen Ausland« im Südteil der Regi-on. Für seine Politik im Südkaukasus nutzte der Kreml ungelöste Territo-rialkonflikte als machtpolitische Hebel.
∎ Mit seiner Unterstützung für die von Georgien abtrünnigen Landesteile Abchasien und Südossetien will Moskau das am stärksten nach Westen ausgerichtete »nahe Ausland« bestrafen. Im Karabach-Konflikt dagegen war Russland trotz enger sicherheitspolitischer Verbindung mit Armenien auf Neutralität bedacht und stellte sich nicht grundsätzlich gegen west-liche Konfliktmediatoren im Verhandlungsrahmen der OSZE.
∎ Russlands Ordnungsmacht im Südkaukasus wird durch die enge mili-tärische Allianz der Türkei mit Aserbaidschan eingeschränkt. Auch Iran tritt verstärkt als Akteur in der Region auf. Das geopolitische Gewicht dort verschiebt sich zu den historischen Regional- und Großmächten.
∎ Globale und westliche Akteure sind aber noch nicht aus der Region ver-bannt. Der Karabach-Konflikt bleibt im Brennpunkt internationaler Politik. Das wurde sechs Monate nach Kriegsende offenbar, als die Grenz-konflikte zwischen Armenien und Aserbaidschan sich im Mai 2021 erneut zuspitzten.
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