Ebook: Der englische Staat und der deutsche Staat. Eine Studie
Author: Ferdinand Tönnies
- Genre: Other Social Sciences // Politics
- Year: 1917
- Language: German
- pdf
In der Reihe der „Politischen Schriften“ von Ferdinand Tönnies (Band 42, 44-46), soweit sie dem Ersten Weltkrieg und der Kriegsschuldfrage gewidmet sind, nimmt die vorliegende Monographie insofern eine Sonderstellung ein, als sie sich in vergleichender Analyse stärker mit den innenpolitischen Verhältnissen Englands und Deutschlands befasst und nicht so sehr mit der britischen Außen-, Kolonial- und Weltpolitik, zwar auch hier wiederum in kritisch-polemischer Absicht England gegenüber, aber weitaus moderater und deshalb in soziologischer Hinsicht ergiebiger. Wegen der in ihr kenntnisreich verarbeiteten Daten und Fakten dürfte sie auch heute noch auf ein größeres Interesse stoßen als andere seiner zeitgebundenen Propagandaschriften jener Kriegstage.
Doch selbst wenn sich die Schriften von Tönnies auch aus dieser Zeit nach wie vor durch eine große Kenntnis der englischen Verhältnisse auszeichnen und darin von vielen anderen englandfeindlichen Traktaten unterscheiden, so handelt es sich bei ihnen gleichwohl eher um Propagandaschriften instrumentellen Charakters und nicht so sehr um Texte soziologischer Wahrheitsfindung. Tönnies selbst bekennt, dass er mit Kriegsbeginn einen Teil seiner publizistischen Tätigkeit in den Dienst der gemeinsamen Sache für Volk und Vaterland gestellt habe. Allerdings nimmt er für sich in Anspruch, niemals in den Chor der Hassgesänge alldeutscher, militaristischer und nationalkonservativer Kreise eingestimmt zu haben, wie sie selbst im Bildungsbürgertum und von der Mehrheit seiner Professorenkollegen vertreten wurden.
Doch selbst wenn sich die Schriften von Tönnies auch aus dieser Zeit nach wie vor durch eine große Kenntnis der englischen Verhältnisse auszeichnen und darin von vielen anderen englandfeindlichen Traktaten unterscheiden, so handelt es sich bei ihnen gleichwohl eher um Propagandaschriften instrumentellen Charakters und nicht so sehr um Texte soziologischer Wahrheitsfindung. Tönnies selbst bekennt, dass er mit Kriegsbeginn einen Teil seiner publizistischen Tätigkeit in den Dienst der gemeinsamen Sache für Volk und Vaterland gestellt habe. Allerdings nimmt er für sich in Anspruch, niemals in den Chor der Hassgesänge alldeutscher, militaristischer und nationalkonservativer Kreise eingestimmt zu haben, wie sie selbst im Bildungsbürgertum und von der Mehrheit seiner Professorenkollegen vertreten wurden.
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