Online Library TheLib.net » Kallnach-Bergweg: Das frühmittelalterliche Gräberfeld und das spätrömische Gebäude. Bericht über die Grabungen von 1988-1989
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Ebook: Kallnach-Bergweg: Das frühmittelalterliche Gräberfeld und das spätrömische Gebäude. Bericht über die Grabungen von 1988-1989

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12.02.2024
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Von September 1988 bis August 1989 wurde auf einer Hügelterrasse nördlich des Dorfzentrums am Bergweg in Kallnach, anlässlich des Baus eines Hauses, eine archäologische Ausgrabung durchgeführt. Im Baumgarten eines Bauernhauses kamen mehrere römische Mauern und ein frühmittelalterliches Gräberfeld zum Vorschein. Hauptsächlich von den Funden (gestempelte Legionsziegel der legio I Martia) und von der Lage des Gebäudes her, kann das am Bergweg wiederentdeckte Gebäude als 'mansio', 'statio' oder 'mutatio', das heisst als eine Raststätte privaten oder öffentlichen Charakters, interpretiert werden. Die dort geborgene Keramik zeigt, dass das Gebäude vom 3. bis ins 4. Jahrhundert vielleicht sogar bis ins 5. Jahrhundert benutzt worden ist.

Das frühmittelalterliche Gräberfeld weist 155 Körpergräber oder Ossuarien auf. Zudem weisen die Reste einer kleinen Mauer, welche die römischen Strukturen schneidet und die gleiche Orientierung aufweist wie einige Bestattungen, auf einen frühmittelalterlichen Grabbau ('memoria') hin. Für die Grabstrukturen der frühmittelalterlichen Gräber wurden Baumaterialien des damals in Ruinen stehenden oder bereits stark abgebauten römischen Gebäudes verwendet. Insgesamt 46 Bestattungen wiesen Beigaben auf. Dabei bilden Gürtelschnallen oder Gürtelgarnituren die häufigste Grabbeigabe bei beiden Geschlechtern. Die Schnallen wurden aus Metall (Eisen mit Silbertauschierung, Bronze oder Silber) oder aus Bein gefertigt. Bei den Frauen gehören zudem eine Goldscheibenfibel, Perlenketten, Ohr- und Fingerringe oder Messer zu den beigegebenen Gegenständen. Bei den Männern sieht man dafür Saxe, ebenfalls Messer oder Werkzeuge beiliegend. Die Belegung des Gräberfeldes liegt anhand der C14-Daten zwischen dem 6. und dem 11. Jahrhundert. Sie wird durch eine typologische Analyse der Beigaben bestätigt. Sowohl die Anlage des Gräberfeldes als auch die Anordnung der Skelette und die beigelegten Gegenstände weisen die hier Bestatteten als Romanen aus.
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