Ebook: Nordpontische Ströme: Namenphilologische Zugänge zur Frühzeit des europäischen Ostens
Author: Gottfried Schramm
- Genre: History
- Year: 1973
- Publisher: Vandenhoeck & Ruprecht
- City: Göttingen
- Language: German
- pdf
Mit 4 Karten.
'Habent sua fata libelli'. Die Methode auszuprobieren, die in den hier vorgelegten Studien angewandt wird, war für mich zunächst eine reine Liebhaberei. Mit einem Beitrag zur germanischen Namenkunde hatte ich wissenschaftlich debütiert. Nachdem ich in ein anderes Fach, zur osteuropäischen Geschichte, übergewechselt war, sah ich mich dann und wann verlockt, auch im neuen Beruf mit den alten Gerätschaften zu werkeln. Freilich bot sich bei der besonderen Ausrichtung der mir vertrauten philologischen Arbeitsweise als Bastelraum nur jene ältere Geschichte des Ostens an, die mir als Historiker ferner lag. Daß ich über diesen Bereich einmal eine größere Untersuchung anstellen würde, wollte mir lange nicht träumen. Wenn ich es nun doch, von Einzelentdeckungen vorangetrieben, gewagt habe, dann bin ich mir wohl bewußt, durch welches Labyrinth der Weg geht. Weitergespannte Kenntnisse und gründlichere Vertrautheit mit einer ganzen Reihe von Disziplinen, als sie sich ein Außenseiter aneignen konnte, wären eigentlich als Orientierungshilfen nötig gewesen. Aber wer, wenn nicht der unverfrorene Außenseiter, hätte sich überhaupt in den Irrgarten hineingetraut? Es bleibt nun einmal die Crux der Namen, daß ihre historische Aussage umso bedeutsamer wird, je weniger man aus andersartiger Überlieferung über den Raum und die Zeiten weiß, von denen sie zeugen; daß aber ein nur sehr fragmentarisch bekannter historischer Kontext jener Genauigkeit und Sicherheit im Wege steht, die man von einer Namenanalyse fordern muß, mit deren Ergebnissen die Nachbardisziplinen arbeiten sollen.
'Habent sua fata libelli'. Die Methode auszuprobieren, die in den hier vorgelegten Studien angewandt wird, war für mich zunächst eine reine Liebhaberei. Mit einem Beitrag zur germanischen Namenkunde hatte ich wissenschaftlich debütiert. Nachdem ich in ein anderes Fach, zur osteuropäischen Geschichte, übergewechselt war, sah ich mich dann und wann verlockt, auch im neuen Beruf mit den alten Gerätschaften zu werkeln. Freilich bot sich bei der besonderen Ausrichtung der mir vertrauten philologischen Arbeitsweise als Bastelraum nur jene ältere Geschichte des Ostens an, die mir als Historiker ferner lag. Daß ich über diesen Bereich einmal eine größere Untersuchung anstellen würde, wollte mir lange nicht träumen. Wenn ich es nun doch, von Einzelentdeckungen vorangetrieben, gewagt habe, dann bin ich mir wohl bewußt, durch welches Labyrinth der Weg geht. Weitergespannte Kenntnisse und gründlichere Vertrautheit mit einer ganzen Reihe von Disziplinen, als sie sich ein Außenseiter aneignen konnte, wären eigentlich als Orientierungshilfen nötig gewesen. Aber wer, wenn nicht der unverfrorene Außenseiter, hätte sich überhaupt in den Irrgarten hineingetraut? Es bleibt nun einmal die Crux der Namen, daß ihre historische Aussage umso bedeutsamer wird, je weniger man aus andersartiger Überlieferung über den Raum und die Zeiten weiß, von denen sie zeugen; daß aber ein nur sehr fragmentarisch bekannter historischer Kontext jener Genauigkeit und Sicherheit im Wege steht, die man von einer Namenanalyse fordern muß, mit deren Ergebnissen die Nachbardisziplinen arbeiten sollen.
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