Ebook: Militär und Gesellschaft : Bibliographie zur Militärsoziologie 1979-1997 (Military and society : bibliography on military sociology)
- Genre: History // Military History
- Tags: World War II Military sociology World War I Vietnam War Bundeswehr NATO
- Series: Berichte = Reports / Sozialwissenschaftliches Institut 66
- Year: 1997
- Publisher: Sozialwissenschaftliches Institut der Bundeswehr
- City: Strausberg
- Language: German
- pdf
I Zum Erkenntnisgegenstand und zur Lage der militärbezogenen Sozialwissenschaften in Deutschland
Ähnlich wie in allen westlichen Industriestaaten orientieren sich auch
die Sozialwissenschaften in Deutschland, soweit sie sich mit dem
Militär befassen, an den Erscheinungsformen moderner Streitkräfte.
Zu deren Wesensmerkmalen gehören die Zentralisierung und
staatliche Monopolisierung der bewaffneten Macht. Von der
Betrachtung ausgeschlossen bleiben bewaffnete Gruppierungen, die
keine übergeordnete, staatliche Autorität bei der Festlegung ihres
Auftrages sowie in der Kontrolle der Auftragsdurchführung
anerkennen, beispielsweise terroristische Banden, bewaffnete
Widerstands- oder Befreiungsorganisationen etc.
Auch nach einer solchen Eingrenzung des Erkenntnisgegenstandes
bleiben die Reichweite und die Inhalte der sozialwissenschaftlichen
Analyse vergleichsweise unbestimmt. Denn schon wenn man über die
gesellschaftlich-politischen Voraussetzungen des Vorhandenseins von
Streitkräften nachdenkt, betreibt man Allgemeine Sozialwissenschaft.
Da andererseits eine rein gegenstandsbezogene
sozialwissenschaftliche Betrachtung den Blick dafür verstellt, daß mit
der Festlegung des Erkenntnisgegenstandes die Resultate der Analyse
weitgehend (vorher-) bestimmt sind, ist es notwendig, stets den Sinn
und Zweck von Militär mitzubedenken.
Auch wenn der Auftrag der Bundeswehr in jüngster Zeit mit
„Schützen, Bewahren, Helfen“ reformiert wurde und das Aufgabenspektrum
von der Verteidigung mit Waffengewalt nunmehr bis hin
zum friedensbewahrenden Einsatz und zur humanitären Mission
reicht, liegt weiterhin ein spezielles Problem der
sozialwissenschaftlichen Militäranalyse in der Hauptzielsetzung der
militärischen Organisation: der Androhung von Gewalt und ggf. ihrem planmäßigen
Einsatz zur Erreichung politischer Ziele.2
Ähnlich wie in allen westlichen Industriestaaten orientieren sich auch
die Sozialwissenschaften in Deutschland, soweit sie sich mit dem
Militär befassen, an den Erscheinungsformen moderner Streitkräfte.
Zu deren Wesensmerkmalen gehören die Zentralisierung und
staatliche Monopolisierung der bewaffneten Macht. Von der
Betrachtung ausgeschlossen bleiben bewaffnete Gruppierungen, die
keine übergeordnete, staatliche Autorität bei der Festlegung ihres
Auftrages sowie in der Kontrolle der Auftragsdurchführung
anerkennen, beispielsweise terroristische Banden, bewaffnete
Widerstands- oder Befreiungsorganisationen etc.
Auch nach einer solchen Eingrenzung des Erkenntnisgegenstandes
bleiben die Reichweite und die Inhalte der sozialwissenschaftlichen
Analyse vergleichsweise unbestimmt. Denn schon wenn man über die
gesellschaftlich-politischen Voraussetzungen des Vorhandenseins von
Streitkräften nachdenkt, betreibt man Allgemeine Sozialwissenschaft.
Da andererseits eine rein gegenstandsbezogene
sozialwissenschaftliche Betrachtung den Blick dafür verstellt, daß mit
der Festlegung des Erkenntnisgegenstandes die Resultate der Analyse
weitgehend (vorher-) bestimmt sind, ist es notwendig, stets den Sinn
und Zweck von Militär mitzubedenken.
Auch wenn der Auftrag der Bundeswehr in jüngster Zeit mit
„Schützen, Bewahren, Helfen“ reformiert wurde und das Aufgabenspektrum
von der Verteidigung mit Waffengewalt nunmehr bis hin
zum friedensbewahrenden Einsatz und zur humanitären Mission
reicht, liegt weiterhin ein spezielles Problem der
sozialwissenschaftlichen Militäranalyse in der Hauptzielsetzung der
militärischen Organisation: der Androhung von Gewalt und ggf. ihrem planmäßigen
Einsatz zur Erreichung politischer Ziele.2
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