Ebook: König Alfreds Boethius
Author: Kurt Otten
- Genre: Other Social Sciences // Philosophy
- Series: Studien zur englischen Philologie. Neue Folge 3
- Year: 1964
- Publisher: Max Niemeyer Verlag
- City: Tübingen
- Language: German
- pdf
Boethius ist mehr als der Name eines spätantiken eklektischen Philosophen, von dem wir annehmen dürfen, daß er in der Zeit eines kulturellen und politischen Zusammenbruchs einer gemeinschafts- und kulturbewußten Überzeugung lebte, die er weiterzugeben versuchte und dann schließlich in der Einsamkeit der Todeshaft in klarer, unpathetischer Eindringlichkeit vor Gott und der Nachwelt bestätigte.
Für die englische Literatur beginnt die Geschichte einer ihrer reichsten Traditionen, soweit wir wissen, mit König Alfred. Im Grunde ist sie wenig erforscht. Wir besitzen in der Untersuchung von Konrad Burdach, mehr noch in dem Buch von Howard R. Patch Werke, die die weiten Horizonte dieses Einflusses in der europäischen Literatur abstecken, die hauptsächlichsten Strömungen aufzeigen und die Fülle der wichtigen Namen und Werke weiterer Forschung zugänglich machen, aber die Geschichte dieser Tradition vor allem in den volkssprachlichen Literaturen ist noch zu schreiben. Es gilt vor allem darzustellen, wie und unter welchen Bedingungen eine erste Aufnahme stattfindet, warum in einigen Bereichen eine fruchtbare Begegnung eintritt, in anderen dagegen ausbleibt, welche Modifikationen durch das Medium der Volkssprache gegeben sind, warum einzelne Züge zu bestimmten Zeiten und bei gewissen Autoren zurücktreten, während andere sich überall in den Vordergrund drängen.
Wenn auch Alfred neben Chaucer der einzige Autor ist, bei dem man im Englischen von einer wirklichen Boethius-Forschung sprechen kann, so liegt doch noch Dunkel über den wichtigsten Fragen. Bis heute ist es lediglich eine Frage der Meinung, welche Ziele Alfred verfolgte, über welche Fähigkeiten er verfügte, wie sehr Umwelt und eigene Anschauung sein Verständnis des Boethius bestimmten, welche Hilfsmittel er besaß, wie die Leistungen seiner Gelehrten einzuschätzen sind, und es herrschen die ärgsten Zweifel, ob er nicht besser übersetzen wollte oder nicht besser übersetzen konnte.
Für die englische Literatur beginnt die Geschichte einer ihrer reichsten Traditionen, soweit wir wissen, mit König Alfred. Im Grunde ist sie wenig erforscht. Wir besitzen in der Untersuchung von Konrad Burdach, mehr noch in dem Buch von Howard R. Patch Werke, die die weiten Horizonte dieses Einflusses in der europäischen Literatur abstecken, die hauptsächlichsten Strömungen aufzeigen und die Fülle der wichtigen Namen und Werke weiterer Forschung zugänglich machen, aber die Geschichte dieser Tradition vor allem in den volkssprachlichen Literaturen ist noch zu schreiben. Es gilt vor allem darzustellen, wie und unter welchen Bedingungen eine erste Aufnahme stattfindet, warum in einigen Bereichen eine fruchtbare Begegnung eintritt, in anderen dagegen ausbleibt, welche Modifikationen durch das Medium der Volkssprache gegeben sind, warum einzelne Züge zu bestimmten Zeiten und bei gewissen Autoren zurücktreten, während andere sich überall in den Vordergrund drängen.
Wenn auch Alfred neben Chaucer der einzige Autor ist, bei dem man im Englischen von einer wirklichen Boethius-Forschung sprechen kann, so liegt doch noch Dunkel über den wichtigsten Fragen. Bis heute ist es lediglich eine Frage der Meinung, welche Ziele Alfred verfolgte, über welche Fähigkeiten er verfügte, wie sehr Umwelt und eigene Anschauung sein Verständnis des Boethius bestimmten, welche Hilfsmittel er besaß, wie die Leistungen seiner Gelehrten einzuschätzen sind, und es herrschen die ärgsten Zweifel, ob er nicht besser übersetzen wollte oder nicht besser übersetzen konnte.
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