Ebook: Über Fabel und Bîspel
Author: Helmut de Boor
- Genre: Literature
- Series: Bayerische Akademie der Wissenschaften Philosophisch-Historische Klasse Sitzungsberichte 1966:1
- Year: 1966
- Publisher: Verlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- City: München
- Language: German
- pdf
Vortrag, gehalten am 7. Dezember 1964 in der Reihe der Öffentlichen Vorträge der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Die Frage der literarischen Gattung hat die Literaturforschung seit je beschäftigt. Sie rechnet mit dem Begriff der Gattung als einer gegebenen Größe. Sie stellt Untersuchungen über einzelne Gattungen an, tritt an sie mit Fragen nach ihrem Inhalt, ihrer Form, ihrem Stil heran und versucht zu einer Umgrenzung ihres Bereiches, einer Beschreibung ihres Wesens zu gelangen. Der Gattungsbegriff wird ohne weiteres auch auf die Literatur des Mittelalters angewandt. Wir sprechen von einem Gattungsstil etwa des Artusromans gegenüber dem heroischen Epos bis in Einzelheiten der Sprache hinein. Wir stellen Unterschiede im Strophenbau von Minnelied und Spruch fest und setzen damit voraus, daß es im Mittelalter ein Gattungsbewußtsein gegeben habe.
Die Frage nach der Gültigkeit literarischer Gattungen in der Dichtung des Mittelalters stellte sich mir an dem mhd. Terminus 'bîspel'. Er wird in Darstellungen und Untersuchungen mittelalterlicher Dichtung, speziell mittelalterlicher Lehrdichtung ziemlich unreflektiert und diffus überall verwendet, wo sich Erzählstoff irgendwie mit Lehre verbindet und wo dies in knapper Form geschieht. Aus dieser Frage entstand der Vortrag, den ich im Rahmen der öffentlichen Vorträge der Akademie gehalten habe. Ich versuchte, den diffusen Begriff bîspel mit dem klareren der Fabel zu konfrontieren und daraus, wenn möglich, zu einer Klärung zu kommen, ob bîspel eine Gattung meine, und wie man sie gegebenenfalls zu umschreiben habe. Der Vortrag erscheint hier in einer wesentlich erweiterten Fassung, ohne doch die Vorteile der leichteren, skizzenhaften Schürzung des Vortragstils aufzugeben.
Die Frage der literarischen Gattung hat die Literaturforschung seit je beschäftigt. Sie rechnet mit dem Begriff der Gattung als einer gegebenen Größe. Sie stellt Untersuchungen über einzelne Gattungen an, tritt an sie mit Fragen nach ihrem Inhalt, ihrer Form, ihrem Stil heran und versucht zu einer Umgrenzung ihres Bereiches, einer Beschreibung ihres Wesens zu gelangen. Der Gattungsbegriff wird ohne weiteres auch auf die Literatur des Mittelalters angewandt. Wir sprechen von einem Gattungsstil etwa des Artusromans gegenüber dem heroischen Epos bis in Einzelheiten der Sprache hinein. Wir stellen Unterschiede im Strophenbau von Minnelied und Spruch fest und setzen damit voraus, daß es im Mittelalter ein Gattungsbewußtsein gegeben habe.
Die Frage nach der Gültigkeit literarischer Gattungen in der Dichtung des Mittelalters stellte sich mir an dem mhd. Terminus 'bîspel'. Er wird in Darstellungen und Untersuchungen mittelalterlicher Dichtung, speziell mittelalterlicher Lehrdichtung ziemlich unreflektiert und diffus überall verwendet, wo sich Erzählstoff irgendwie mit Lehre verbindet und wo dies in knapper Form geschieht. Aus dieser Frage entstand der Vortrag, den ich im Rahmen der öffentlichen Vorträge der Akademie gehalten habe. Ich versuchte, den diffusen Begriff bîspel mit dem klareren der Fabel zu konfrontieren und daraus, wenn möglich, zu einer Klärung zu kommen, ob bîspel eine Gattung meine, und wie man sie gegebenenfalls zu umschreiben habe. Der Vortrag erscheint hier in einer wesentlich erweiterten Fassung, ohne doch die Vorteile der leichteren, skizzenhaften Schürzung des Vortragstils aufzugeben.
Download the book Über Fabel und Bîspel for free or read online
Continue reading on any device:
Last viewed books
Related books
{related-news}
Comments (0)