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Ebook: Der senatorische Adel im spätantiken Gallien

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07.02.2024
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Die folgende Untersuchung über den senatorisdien Adel im spätantiken Gallien lag der Philosophischen Fakultät an der Universität Tübingen im Wintersemester 1943/44 als Habilitationsschrift vor. Sie wurde nach Kriegsende durch die im zweiten Teil enthaltene Prosopographie erweitert.

Mit dem senatorischen Adel Galliens wird im folgenden aus dem Gebiet der Spätantike ein Thema behandelt, das nach verschiedenen Richtungen hin kennzeichnende politische und geistige Entwicklungen dieses Zeitraums berührt. Es stellt einen Ausschnitt dar aus der Geschichte der spätrömischen Reichsaristokratie, die sich nach dem Zusammenbruch des dritten Jahrhunderts unter Konstantin und seinen Nachfolgern neu gebildet hatte und dann als Trägerin des kaiserlichen Dienstes und des Großgrundbesitzes, vor allem im Westen, rasch zu einer beherrschenden Größe im Leben des spätrömischen Staates wurde. Darüber hinaus zeigt sich an den Senatoren Galliens auf eine für diese Epoche beispielhafte Weise das Wachsen eigenwilliger Kräfte in der Oberschicht eines romanisierten Landes, ihre Stellung zum Reich und zum Reichsgedanken, ihre Einfügung in die germanisch-romanischen Nachfolgestaaten des Imperiums und schließlich ihr Aufgehen in der neuen Welt des Frühmittelalters. Die Darstellung ließ sich dabei nicht auf die spätrömische Zeit beschränken. Der innere Zusammenhang gebot von selbst eine Fortführung durch die Staatenbildungen der Westgoten und Burgunder hindurch bis in das Merowingerreich hinein. Diese ersten germanischen Reichsgründungen auf gallischem Boden gehören ihrer Entstehung und ihrem inneren Aufbau nach noch in den Kreis der Spätantike. Im westgotischen und im burgundischen Staat überwiegen die spätrömischen Elemente diejenigen germanischer Herkunft bei weitem. Auch im Merowingerreich blieben zunächst noch auf vielen Gebieten spätantike Traditionen lebendig, so besonders an den Königshöfen, in der von Laien getragenen Verwaltung, in der Kirche, im Rechtswesen und in der Wirtschaftsverfassung.
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