Online Library TheLib.net » Pruft alles, behaltet das gute: selbst entscheiden, was man glaubt

Immer mehr Menschen wollen ihren Glauben intensiv leben, ohne in ein veraltetes konfessionelles Korsett eingeschnürt zu sein, das keine Luft zum spirituellen Atmen lässt. In einer globalisierten Welt werden nicht nur Waren ausgetauscht, sondern auch Überzeugungen, reisen nicht nur Touristen umher, sondern auch religiöse Traditionen. Auf diese Weise entsteht aus Kontakt Interesse und aus Interesse entsteht Faszination: Viele Menschen wollen deshalb andere Religionen und Traditionen nicht nur tolerieren, sondern sich davon bereichern lassen und sie in den eigenen Alltag einbeziehen. Das geht weit hinaus über Oberflächlichkeiten wie Buddha-Statuen im Vorgarten und eine Menora im Flur und drückt ein echtes inneres Bedürfnis, eine religiöse Sehnsucht aus. Von konservativen Kreisen wird dieser Trend oft als "Synkretismus" oder "Patchwork-Religion" verunglimpft und als Gefahr für die traditionellen Religionen gebrandmarkt. Es ist eine innere Abwehrhaltung gegen alles, was von draußen kommt und vielleicht erst einmal fremd ist - ein Schutzmechanismus, den man auch aus anderen Zusammenhängen kennt. Autor Georg Schwikart greift den Begriff des Synkretismus auf, deutet ihn aber ganz anders.

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