Ebook: Juden und Christen unter römischer Herrschaft: Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung in den ersten beiden Jahrhunderten n. Chr.
- Series: Schriften des Institutum Judaicum Delitzschianum Band 10
- Year: 2015
- Publisher: Vandenhoeck & Ruprecht
- Language: German
- pdf
Menschliche Identität ist multiperspektivisch, denn im Spiegel eines Gegenübers
erfahren wir uns selbst.
Dies trifft auch auf sozioreligiöse Gruppen zu. Stimmt man
dieser These zu, so ist im Hinblick auf die Antike nach der Wahrnehmung zu fragen,
die unterschiedliche sozioreligiöse Gruppen voneinander hatten: Welche Sicht prägte
ihr gegenseitiges Bild voneinander? Zudem gilt damals wie heute, dass, wer sich ein Bild
von seinem Gegenüber macht, dabei immer auch sich selbst erfährt, eigene Gewissheiten
gewinnt oder aufgeben muss. In diesem Prozess verschränken sich also wahrnehmende
Erkenntnis, Selbst- und Fremdbild und Identitätsfindung. Dabei steht kein
Geringes auf dem Spiel, denn es zeigt sich, ob Menschen sich ihrer selbst vergewissern
können und zugleich die Anderen als Andere in die eigene Weltdeutung einbeziehen
oder nicht. Gelingt dies nicht, so werden andere Menschen leicht als bedrohliches
Gegenüber angesehen, ja werden vielleicht sogar als Feinde betrachtet. Es geht also
bei dem bisher skizzierten Prozess um ein Wechselspiel gegenseitiger Perspektiven:
Bleiben Menschen sich in diesem Geschehen lediglich bedrohlich fremd oder werden
sie einander vertraut und sind doch – oder gerade darum – im Hinblick auf das eigene
Selbstbild voneinander geschieden?
erfahren wir uns selbst.
Dies trifft auch auf sozioreligiöse Gruppen zu. Stimmt man
dieser These zu, so ist im Hinblick auf die Antike nach der Wahrnehmung zu fragen,
die unterschiedliche sozioreligiöse Gruppen voneinander hatten: Welche Sicht prägte
ihr gegenseitiges Bild voneinander? Zudem gilt damals wie heute, dass, wer sich ein Bild
von seinem Gegenüber macht, dabei immer auch sich selbst erfährt, eigene Gewissheiten
gewinnt oder aufgeben muss. In diesem Prozess verschränken sich also wahrnehmende
Erkenntnis, Selbst- und Fremdbild und Identitätsfindung. Dabei steht kein
Geringes auf dem Spiel, denn es zeigt sich, ob Menschen sich ihrer selbst vergewissern
können und zugleich die Anderen als Andere in die eigene Weltdeutung einbeziehen
oder nicht. Gelingt dies nicht, so werden andere Menschen leicht als bedrohliches
Gegenüber angesehen, ja werden vielleicht sogar als Feinde betrachtet. Es geht also
bei dem bisher skizzierten Prozess um ein Wechselspiel gegenseitiger Perspektiven:
Bleiben Menschen sich in diesem Geschehen lediglich bedrohlich fremd oder werden
sie einander vertraut und sind doch – oder gerade darum – im Hinblick auf das eigene
Selbstbild voneinander geschieden?
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