Ebook: Kulturgeschichte des frühen Mittelalters Von 500 bis 1200 n.Chr.
- Year: 2010
- Publisher: Vandenhoeck & Ruprecht
- Language: German
- pdf
Das „mittlere Alter“ zwischen der Kultur der griechisch-römischen Antike und der
europäischen Neuzeit wird durch eine starke Vielfalt von Lebenswelten und Lebensformen
geprägt. In dieser Zeitepoche sind viele Übergänge und kulturelle Lernprozesse
zu erkennen, die regionale Verschiedenheit in der Entwicklung ist beachtlich.
Eine starke kulturprägende Kraft war die christliche Religion, die sich in Europa
langsam ausbreitete und die alten Stammesreligionen ersetzte oder zum Teil beerbte.
Wir erkennen die schrittweise Christianisierung der keltischen, der germanischen,
der slawischen, der baltischen und der finn-ugrischen Kultur, die über mehrere Jahrhunderte
verteilt erfolgte.
Nun richtet sich der Blick dieses Buches vor allem auf die Länder und Regionen
Europas, die lange Zeit von der lateinischen Sprache und von der römischen Kultur
geprägt worden sind. Die Länder, die von der griechischen Kultur und davon
abgeleitet von der kyrillischen Schrift geprägt wurden, kommen nur am Rande in
das Blickfeld. Denn in dieser Zeitepoche entwickelten sich das griechisch geprägte
Christentum und die lateinisch geprägte Reichsreligion weit auseinander. Dadurch
wurden die slawischen Völker in zwei Kulturbereiche gespalten, die westlichen Stämme
und Völker übernahmen die lateinische Schrift und Weltdeutung, die östlichen
Völker folgten der griechischen Kultur und der kyrillischen Schriftform.
Eine Kulturgeschichte versucht nun, diejenigen Phänomene und Entwicklungen
in den Blick zu bekommen, welche die Lebenswelt und Lebensform der meisten
Menschen dieser Zeitepoche geprägt haben. Das sind zunächst die wirtschaftlichen
Voraussetzungen für das Überleben und die sozialen Strukturen des Zusammenlebens,
dann die prägenden Lebenswerte und Lebensziele, die Formen der Daseinsdeutung,
der Umgang mit Krankheit, dem Tod und dem Unverfügbaren, das technische
Können, das Wissen über die Natur und das künstlerische Gestalten. Dazu gehören
aber auch die Lehren der Theologen, der Kleriker und der Philosophen, die an einigen
Schulen zu lehren begonnen haben.
In den Blick kommen auch Werke der Dichtkunst in den verschiedenen Sprachen,
die Werke der Baukunst und der Malerei, sowie der Musik. Besonders betrachtet wird
das Verhältnis von politischer Herrschaft und religiöser Weltdeutung, die Kultur
und Lebenswelt der Klöster, die Lebensform der Krieger, der Ritter, der Kleriker, der
frühen Amtsträger, die Formen der Herrschaft, die Monopolansprüche der Weltdeutung,
die Formen des Krieges, die Verfolgung der Häretiker und der Umgang mit
fremden Kulturen. Dabei wird den Formen der Christianisierung, der Entfaltung
einer christlich geprägten Lebenswelt, sowie dem Nachwirken der keltischen, der
germanischen und der slawischen Mythologie besonderes Augenmerk geschenkt.
Die Auswahl dieser Gesichtsfelder erfolgt nach einer Gewichtung in der Wirkungsgeschichte,
dabei steht die politische Geschichte nicht im Vordergrund.
Mit dem frühen Mittelalter wird auch die Zeit des Hochmittelalters dargestellt
(von 500 bis 1200 n. Chr.), da sich eine scharfe Trennungslinie weder kulturell, noch
politisch ziehen lässt. In dieser langen Zeitepoche fanden in der europäischen Kultur
unterschiedliche soziale Entwicklungen und kulturelle Lernprozesse statt. Denn nach
dem Zusammenbrechen des Römischen Imperiums bildeten sich neue Herrschaftsbereiche
mit wechselhafter Geschichte. In den Blick kommen die Länder Mitteleuropas,
aber auch Süd-, Nord- und Westeuropas. Vor allem in Spanien, in Süditalien,
in Südfrankreich und im Byzantinischen Reich gelang ein vielfältiger Austausch mit
fremden Kulturen, vor allem mit dem Islam und dem Judentum. Deswegen wird hier
auch die Entwicklung der jüdischen und der islamischen Kultur in dieser Zeitepoche
umfassend dargestellt.
Insgesamt möchte eine Kulturgeschichte des frühen Mittelalters und des Hochmittelalters
dazu beitragen, die Lebenswelt und die Denkformen dieser Zeitepoche
besser zu verstehen. Ausgegangen wird von den Grundannahmen der Pragmatischen
Philosophie, welche primär Lebensformen und Lebenswelten untersucht, um dadurch
Denkformen und Glaubensweisen verständlich zu machen.
europäischen Neuzeit wird durch eine starke Vielfalt von Lebenswelten und Lebensformen
geprägt. In dieser Zeitepoche sind viele Übergänge und kulturelle Lernprozesse
zu erkennen, die regionale Verschiedenheit in der Entwicklung ist beachtlich.
Eine starke kulturprägende Kraft war die christliche Religion, die sich in Europa
langsam ausbreitete und die alten Stammesreligionen ersetzte oder zum Teil beerbte.
Wir erkennen die schrittweise Christianisierung der keltischen, der germanischen,
der slawischen, der baltischen und der finn-ugrischen Kultur, die über mehrere Jahrhunderte
verteilt erfolgte.
Nun richtet sich der Blick dieses Buches vor allem auf die Länder und Regionen
Europas, die lange Zeit von der lateinischen Sprache und von der römischen Kultur
geprägt worden sind. Die Länder, die von der griechischen Kultur und davon
abgeleitet von der kyrillischen Schrift geprägt wurden, kommen nur am Rande in
das Blickfeld. Denn in dieser Zeitepoche entwickelten sich das griechisch geprägte
Christentum und die lateinisch geprägte Reichsreligion weit auseinander. Dadurch
wurden die slawischen Völker in zwei Kulturbereiche gespalten, die westlichen Stämme
und Völker übernahmen die lateinische Schrift und Weltdeutung, die östlichen
Völker folgten der griechischen Kultur und der kyrillischen Schriftform.
Eine Kulturgeschichte versucht nun, diejenigen Phänomene und Entwicklungen
in den Blick zu bekommen, welche die Lebenswelt und Lebensform der meisten
Menschen dieser Zeitepoche geprägt haben. Das sind zunächst die wirtschaftlichen
Voraussetzungen für das Überleben und die sozialen Strukturen des Zusammenlebens,
dann die prägenden Lebenswerte und Lebensziele, die Formen der Daseinsdeutung,
der Umgang mit Krankheit, dem Tod und dem Unverfügbaren, das technische
Können, das Wissen über die Natur und das künstlerische Gestalten. Dazu gehören
aber auch die Lehren der Theologen, der Kleriker und der Philosophen, die an einigen
Schulen zu lehren begonnen haben.
In den Blick kommen auch Werke der Dichtkunst in den verschiedenen Sprachen,
die Werke der Baukunst und der Malerei, sowie der Musik. Besonders betrachtet wird
das Verhältnis von politischer Herrschaft und religiöser Weltdeutung, die Kultur
und Lebenswelt der Klöster, die Lebensform der Krieger, der Ritter, der Kleriker, der
frühen Amtsträger, die Formen der Herrschaft, die Monopolansprüche der Weltdeutung,
die Formen des Krieges, die Verfolgung der Häretiker und der Umgang mit
fremden Kulturen. Dabei wird den Formen der Christianisierung, der Entfaltung
einer christlich geprägten Lebenswelt, sowie dem Nachwirken der keltischen, der
germanischen und der slawischen Mythologie besonderes Augenmerk geschenkt.
Die Auswahl dieser Gesichtsfelder erfolgt nach einer Gewichtung in der Wirkungsgeschichte,
dabei steht die politische Geschichte nicht im Vordergrund.
Mit dem frühen Mittelalter wird auch die Zeit des Hochmittelalters dargestellt
(von 500 bis 1200 n. Chr.), da sich eine scharfe Trennungslinie weder kulturell, noch
politisch ziehen lässt. In dieser langen Zeitepoche fanden in der europäischen Kultur
unterschiedliche soziale Entwicklungen und kulturelle Lernprozesse statt. Denn nach
dem Zusammenbrechen des Römischen Imperiums bildeten sich neue Herrschaftsbereiche
mit wechselhafter Geschichte. In den Blick kommen die Länder Mitteleuropas,
aber auch Süd-, Nord- und Westeuropas. Vor allem in Spanien, in Süditalien,
in Südfrankreich und im Byzantinischen Reich gelang ein vielfältiger Austausch mit
fremden Kulturen, vor allem mit dem Islam und dem Judentum. Deswegen wird hier
auch die Entwicklung der jüdischen und der islamischen Kultur in dieser Zeitepoche
umfassend dargestellt.
Insgesamt möchte eine Kulturgeschichte des frühen Mittelalters und des Hochmittelalters
dazu beitragen, die Lebenswelt und die Denkformen dieser Zeitepoche
besser zu verstehen. Ausgegangen wird von den Grundannahmen der Pragmatischen
Philosophie, welche primär Lebensformen und Lebenswelten untersucht, um dadurch
Denkformen und Glaubensweisen verständlich zu machen.
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