Online Library TheLib.net » Mit dem kleinen Krodo auf Entdeckungsreise durch Bad Harzburg
Ein Stadtführer für neugierige Kinder im Grundschulalter.
Beas, 1998. — 28 Seiten.
Bad Harzburg ist eine Stadt im Landkreis Goslar im Süden Niedersachsens (Deutschland). Sie liegt am Nordrand des Harzes und ist ein anerkanntes Sole-Heilbad. Bad Harzburg ist hinter der Kreisstadt Goslar zweitgrößte Stadt im Landkreis Goslar.
Um 780 soll Karl der Große auf dem Hartesberge eine Kapelle erbaut haben lassen. Dies lässt sich historisch nicht nachweisen. Gesichert ist jedoch die Gründung eines Stifts im Jahr
916. Zwischen 1066 und 1068 ließ Heinrich IV. die Harzburg erbauen. Nach dem Bau der Harzburg wurde die Stadt Neustadt unter der Harzburg genannt. 1569 wurde unter Herzog Julius eine Solequelle gefunden und für die Saline Juliushall erschlossen. Im Dreißigjährigen Krieg wurden sämtliche Dörfer zerstört.
Ab 1831 war Neustadt als Kur- und Badeort bekannt. 1851 wurde die Saline geschlossen und es entstand der eigentliche Badebetrieb. Nach dem Vorbild der großen europäischen Bäder entstand eine Kolonie von zunächst auswärtigen wohlhabenden Bürgern, die es verstanden, die mondänen Anforderungen der damaligen Zeit am Fuße des Harzes zu vereinen: elegante Hotels, ein Spielcasino, eine Pferderennbahn und zahlreiche Kuranlagen.
Bis 1892 erwuchs daraus eine selbstbewusste Badegemeinde, die sich nunmehr nicht mehr beliebig Neustadt nannte, sondern den Namen des braunschweigischen Amtes Harzburg verwendete. Seit dem 27 . Mai 1892 darf sich die Gemeinde Bad Harzburg nennen. Der Status einer Stadt wurde Bad Harzburg erst 1894 zugesprochen.
In Harzburg wurde 1819 eine Post-Expedition eingerichtet, die 1848 in eine Postverwaltung umgewandelt wurde und 1855 zum Bahn- und Postamt umfirmierte, das über weitere Bezeichnungsänderungen bis 1904 zum Postamt I . Klasse wurde. Neben dieser Postanstalt gab es seit 1843 eine Station für die Pferdepost mit Postillionen. In Bündheim war Ende 1840 eine Extrapost-Station eingerichtet worden, eine Post-Agentur bestand seit 1886. In Schlewecke bestand zwischen 1893 und 1903 ebenfalls eine Post-Agentur. Harlingerode erhielt 1880 seine Post-Agentur.
Krodo war laut Konrad Bothos Sassenchronik von 1492 ein germanischer Gott der Sachsen, der dem römischen Saturnus ähnlich gewesen sein soll und im Jahr 780 auf der Harzburg von Karl dem Großen bei Besiegung der Ostsachsen niedergeworfen wurde.
Die Sassenchronik enthält auch eine fantasievolle Darstellung des Krodo als Mann, der auf einem großen Fisch steht und in der Rechten ein Gefäß mit Blumen, in der Linken ein emporgerichtetes Rad hält. Da die Sassenchronik die einzige Quelle bleibt, wird die Existenz eines Gottes „Krodo heute zumeist bezweifelt, ähnlich wie bei anderen angeblichen germanischen Gottheiten fragwürdiger Herkunft, wie Ostara, Biel, Stuffo oder Lollus. Trotzdem befindet sich in Goslar heute noch der sogenannte Krodoaltar, der wohl aus dem Jahre 1040 stammt. In der Volkssage wurde die Erzählung vom „Götzen Crodo anscheinend als Motiv auf die Gegend der Dörfer Götzenthal und Grotenleide beim sächsischen Meerane übertragen.
Mit der Figur des Krodo als Maskottchen wirbt heute das Heilbad Bad Harzburg.
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