Online Library TheLib.net » Das Wesen des Christentums (1841)
Bereits 1839 wurde das philosophische Hauptwerk Ludwig Feuerbachs in den "Hallischen Jahrbuchern" als ein Gegenstuck zu Kant, als "Kritik der unreinen Vernunft" erstmals offentlich angekundigt. Erschienen ist die 1. Auflage schlielich im Juni 1841, zwei Monate spater war sie nahezu vergriffen - wobei die Verbote in Osterreich und einigen anderen Staaten und die sofort einsetzenden publizistischen Angriffe zu seiner Popularitat noch beitrugen. "Das Wesen des Christentums" ist das Resultat eines langwierigen Prozesses der Auseinandersetzung Feuerbachs mit der Hegelschen Philosophie, insbesondere mit dessen Religionsphilosophie. In polemischem Gegensatz zu Hegel zielt die Schrift auf den Nachweis, dass der zentrale Punkt aller Religion der Mensch in seinem Verhaltnis zu sich selbst und zur Natur ist: Die Welt der Religion und Theologie sei nur die phantastisch verkehrte Widerspiegelung der irdischen Welt, Transponierung des Menschen als Gottheit in eine erdachte und geglaubte uberirdische Existenz. Feuerbach versucht den Nachweis zu fuhren, dass das "innerste Geheimnis" der Religion, ihr undurchschauter "rationeller Kern," der Mensch selbst sei und dass Theologie letztlich nichts anderes ist als die Lehre von dem als gottliches Wesen vorgestellten Menschen - mithin religiose Anthropologie.
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